Dr. Claudia Geschke
Am Markt 21
16766 Kremmen
 

Grannen- hinterhältige lästige Biester

Ausgedehnte Spaziergänge durch Feld und Flur sind gut für Mensch und Hund. Da gibt es nur einen Haken- nämlich den Widerhaken der Grannen.
Als Grannen bezeichnet man die Enden(Samenstände) von Getreide und Gräsern, die im Sommer und im Herbst überall in der Natur aber auch in den Grünanlagen der Städte zu finden sind.
Sie bleiben dank ihrer besonderen Eigenschaften im Fell hängen und arbeiten sich dann in Richtung Haut vor. Dabei wandern sie gerne in alle möglichen Körperöffnungen ein, in die Ohren bis zum Trommelfell, die Augen, den Rachen, die Nase bis hin zur Lunge, sogar in Scheide und Vorhaut.
Dort sorgen sie für heftige Entzündungen, wenn sie nicht schnell gefunden werden.
Aus diesen Körperöffnungen kann der Tierarzt die Übeltäter meist gut entfernen.
Schwieriger wird es, wenn sie sich schon eingebohrt haben oder den Weg direkt durch die Haut nehmen, z.B. in den Achselhöhlen oder zwischen den Zehen.
Durch ihre spezielle Beschaffenheit: harte Spitze vorn und winzige Widerhaken gibt es nur eine Richtung: immer tiefer hinein und das recht zügig. Zwischen den Zehen sieht der aufmerksame Besitzer zuerst nur ein kleines Loch, dort wo die Granne eingedrungen ist.
An den folgenden Tagen wir die Pfote häufig beleckt, kann sich entzünden, anschwellen und heftige Schmerzen verursachen. Nach einigen Tagen ist an der Eintrittsstelle oft eine charakteristische kleine rote Beule zu sehen.
Der Tierarzt kann zu diesem Zeitpunkt nur vermuten, dass hier eine Granne eingedrungen ist, nur sehr selten findet man noch etwas. Auch chirurgische Maßnahmen können sie nur in wenigen Fällen zu Tage fördern und durch diagnostische Maßnahmen wie Röntgen oder Ultraschall lässt sie sich leider nicht darstellen.
Zum Glück werden viele Grannen durch die körpereigene Abwehr irgendwann aufgelöst. Es gibt aber auch hartnäckige Exemplare, die einen Hund wochenlang quälen und z.B. das Bein aufwärts wandern um letztendlich an der Schulter wieder herauszukommen, nicht ohne einen dicken und schmerzhaften Eiter-Abszess zu verursachen.
Besteht der Verdacht, dass zwischen den Zehen eine Granne eingedrungen ist, können Hausmittel hilfreich sein. Dazu löst man ein halbes Stück Kernseife in möglichst warmem Wasser auf und badet die Pfote zweimal täglich für 20 min darin.
In schweren Fällen werden Antibiotika und schmerzstillende Medikamente eingesetzt. Zugsalben werden eher selten benutzt, denn sie erfordern meist das Anlegen eines Verbandes.
Hunde mit kurzen Beinen, langem Fell und Schlappohren sind die häufigsten Opfer einer Granne.
Nach dem Spaziergang den Hund am besten kämmen und sorgfältig absuchen. Nicht vergessen, in die Ohren zu schauen.

Hinweise

Die Kotprobe
Den letzten ausgeschiedenen Kot sicherstellen (ein lauwarmes Bad kann die Kotabgabe unterstützen) oder den Kot von 2 Tagen sammeln    Weiter

Das tote Tier
Sollte der traurige Fall eingetreten ist, dass ihr Tier verendet ist und Sie
 Weiter

Bilder


Foto 1: Piranha.


Foto 2: Piranha.